Bouldern und Klettern

bouldern

Was ist Bouldern?

Bouldern und Klettern sind Sportarten, die jedes Jahr mehr Freunde finden. Die einen klettern draußen in den Bergen, die anderen in der Halle – jeder findet die richtige Herausforderung für sich. Das Faszinierende an diesem Sport ist nicht nur die Bewegung selbst: Die Strecke zu bewältigen und die Herausforderung zu schaffen, lässt sich nahtlos auf das eigene Leben übertragen. Man muss sich etwas zutrauen, um die Probleme und Herausforderungen anzunehmen und zu schaffen. So stärken Bouldern und Klettern nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche, durch den positiven Effekt beim Erreichen des eigenen Ziels. Dabei ist es egal, ob mit einem Partner und einem Seil im Berg geklettert wird oder Kletterstrecken in der Halle in Angriff genommen werden. Eine Sparte des Kletterns, die speziell seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts immer mehr begeisterte Anhänger findet, ist das Bouldern. Das Wort leitet sich vom englischen Begriff für Felsbrocken ab. Es gilt als Extremsportart und kam schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Frankreich. Gute 50 Jahre später begann das Bouldern auf Parcours, wie es heute bekannt ist. Es gehört wie das Sport- und Speedklettern zu den 3 hauptsächlichen Arten des Wettkampfkletterns. Diesen Status erlangte es in den 70er Jahren, als Bouldern von einer Randsportart durch großen Zulauf ins Rampenlicht trat. Bouldern ist eine anspruchsvolle Form des Kletterns und zeitgleich alleine und unabhängig möglich.

Bouldern ist Problemlösung in der Kletterwand

Beim Bouldern geht es darum, Boulderprobleme zu lösen. Bewegungen und Kletterzüge mit höchstmöglicher Schwierigkeit werden zu einer Strecke aneinander gereiht. Der Körper wird dabei extrem beansprucht – was zeitgleich viele Muskelgruppen anspricht und dafür sorgt, dass diese besser ausgebildet und trainiert werden. Ziel ist es, irgendwann in den Flow zu kommen, also den Schwung der vorigen Bewegung auszunutzen, um ihn für die nachfolgende Bewegung zu nutzen. Die Route, die hier geklettert wird, heißt „Boulder“. Bouldern lässt sich sehr individuell gestalten – ein weiterer Pluspunkt für viele Liebhaber dieser Sportart. Wird in einer Halle geklettert, ist es immer wieder anders, da der Boulder stark davon abhängt, wie der Boulderbereich der jeweiligen Kletterhalle aufgebaut ist. Hoch hinaus geht es beim Bouldern nicht. Hierbei wird nur in einer Höhe geklettert, aus der ein Absprung problemlos möglich ist. Dies funktioniert an Felsvorsprüngen im Freien ebenso, wie in Kletterhallen. Ein Seil wird hierbei nicht benutzt. Zur Sicherheit der Kletternden liegen in den Hallen besonders gut gepolsterte, dicke Matten aus. Klettern kostet bereits Kraft, Bouldern zehrt noch deutlich mehr, sorgt aber auch für deutlicheren Muskelaufbau. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, leichtere Strecken zu klettern, dann allerdings ist das Muskeltraining nicht derart effektiv. Zudem lieben die Kletterer am Bouldern, dass sie ihre eigenen Grenzen und Möglichkeiten austesten können.

Farbige Griffe erleichtern den Start

Das Ziel des Boulderns ist es, seine Kletterzüge so schwierig zu gestalten, wie es geht. Der Kletterer greift dabei bewusst an Stellen oder Griffe, die er gerade eben noch erreichen und festhalten kann. Dies kann mitunter an Akrobatik grenzen und technisch sehr anspruchsvoll sein. Normale Kletterrouten kosten Kraft und trainieren den gesamten Körper. Bouldern aber kann an die Grenzen bringen – genau das, was diesen Sport so anspruchsvoll und anziehend macht. Hier muss man sich weit strecken, mitunter sogar springen oder steht manchmal auch vor einer – auf den ersten Blick – unlösbar scheinenden Aufgabe. Unerschrockenheit schadet einem Boulderer also nicht. Doch Bouldern ist nicht nur etwas für Könner. Beim Indoorbouldern in der Halle gibt es in der Regel farbliche Abstufungen des Schwierigkeitsgrads an den Griffen der Kletterwand. Diese weisen darauf hin, welche Problematik den Kletternden erwartet. In der Regel gilt: Je dunkler der Griff, desto höher der Schwierigkeitsgrad der Strecke. Die Boulder lassen sich durch die Griffe für den Start unterscheiden, die mit den Buchstaben R und L für Rechts und Links gekennzeichnet werden oder mit T, was Top bedeutet und den obersten Griff markiert. Natürlich lässt sich auch im Freien Bouldern. Beim Outdoorbouldern zieht es Kletterer an die Felsen von Deutschland, der Schweiz und dem Land, aus dem der Sport stammt: Frankreich. Auch in Übersee, in den USA, gibt es viele Möglichkeiten, Bouldern zu gehen.

Bouldern

Die verschiedenen Farben der Griffe signalisieren dem Kletterer den Schwierigkeitsgrad des Parcours.

Bouldern für Anfänger

Bei anderen Arten des Kletterns gibt es Anforderungen, die beim Bouldern wegfallen. Höhenangst spielt keine Rolle, denn es geht ja nicht darum, möglichst hoch zu klettern und eine geringe Höhe ist für einen möglichen Absprung Voraussetzung. Ein Seil zur Absicherung, dessen Handhabung nicht jedem leicht fällt, wird hier ebenfalls nicht benötigt. Zudem ist man beim Indoorbouldern unabhängig vom Wetter und benötigt keinen Partner zur Absicherung. Somit ist Bouldern jederzeit und bei jedem Wetter machbar. Zudem geht es bei dieser Extremsportart nicht darum, einen bestimmten Punkt oben an der Wand zu erreichen. Hier ist der Weg das Ziel, denn jeder Griff, den man unter oft großer Anstrengung erreicht hat, ist ein Sieg über sich selbst. Und genau das ist es, was Bouldern für Anfänger so beliebt macht und dafür sorgt, dass es immer mehr Menschen ausprobieren. Es ist die Lösung von Problemen in einer Kletterwand. Das ist gut für das Selbstbewusstsein und vermittelt positive Gefühle. Diese erlebt man nicht alleine, obwohl jeder für sich den nächsten Griff bewältigen muss. Denn Gemeinsamkeit verbindet und so unterstützen sich die Boulderer in der Halle gegenseitig mit Tipps, Zuspruch und Freude. Teilweise kennt man sich vor dem gemeinsamen Klettererlebnis nicht und letztlich muss auch jeder selber seine Strecken klettern und die Boulderprobleme lösen. Doch die Gemeinschaft schweißt zusammen und völlig Fremde beginnen, sich gegenseitig anzufeuern.

Verletzungen vermeiden

Boulder Parcours sind in der Regel bis zu 7 Meter hoch. Da hier ohne Sicherung geklettert wird, ist die Verletzungsgefahr natürlich deutlich höher, als beim gewöhnlichen Klettern, auch wenn die dicken Sicherheitsmatten in einer Halle den Sturz abfedern. Herunter fallen möchte also niemand. Vermeiden lässt es sich aber in der Regel nicht, daher helfen weitere Sicherheitsmaßnahmen, um Verletzungen oder schmerzhafte Ereignisse zu vermeiden. Da beim Bouldern der Boden nicht weit entfernt ist, sind Sicherungsgeräte sowie Gurte unnötig. Sie behindern nur und verursachen im schlechtesten Fall eher Blessuren. Allgemein gilt: Harte Gegenstände sollten sich nicht am Körper befinden. Es empfiehlt sich zudem, die Hosentaschen zu entleeren. Bouldern für Anfänger setzt voraus, dass derjenige etwas Kraft mitbringt, um den Spaß voll auskosten zu können – und Klettererfahrung aus anderen Bereichen. Wenn bereits Verletzungen oder Überbelastungen des Körpers vorliegen, sollte man allerdings vorsichtig sein und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen, ob dieser Sport passend ist. Zudem ist es wichtig, sich vor der großen Kraftanstrengung gründlich aufzuwärmen, um der Verletzungsgefahr vorzubeugen, die ein solch anspruchsvoller Sport nun mal mit sich bringt. Leichtes Routenklettern ist eine gute Möglichkeit, den Körper vorzubereiten, ebenso wie Seilspringen. Viele Leute denken, das Klettern alleine wärmt auf, aber dies ist ein Trugschluss. Grundsätzlich gilt, dass man sich erst allgemein aufwärmen muss, bevor eine Phase der Dehnung folgt. Erst danach sollte das Einklettern erfolgen.

Nach Vorlage oder nach Fantasie – Bouldern für jeden Geschmack

Leichte Boulder zu gehen, macht für den Anfang Sinn – je nach eigener Kraft und Kondition. Die meisten Kletterer finden aber rasch Spaß daran, die eigenen Grenzen auszutesten. Und Bouldern lässt dies zu, da die Sportart so viele individuelle Strecken zulässt. Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Anfänger sind oft ganz dankbar, wenn sie für den Start noch Hilfe bekommen und vorgegebene Boulder vorfinden. In manchen Einrichtungen weisen Boulder in verschiedenen Farben den Weg, wobei die am niedrigsten liegenden Startgriffe den Einstieg bedeuten und der Topgriff ganz oben das Ziel bedeutet. Doch einige Hallen haben keine bestimmten Strecken für das Bouldern vorgegeben. Hier ist einfach ein Bereich mit einer ausgesprochen großen Anzahl Griffe versehen worden, der viel Spielraum für eigene Ideen lässt. Wer mit dem Bouldern beginnt oder neu in der Halle ist, kann andere Sportler nach ihrem liebsten Boulder fragen und sich Tipps holen oder sich selber einen Boulder ausdenken. Anfangs kann sich aber kaum vorstellen, in dem Gewirr von Griffen eine passende Route zu erkennen. Da ein Boulder aus nur 5 Zügen bestehen kann, sollte man durchaus klein anfangen. Oft lohnt es auch, von oben nach unten zu denken: Sich einen Boulder als Ziel auszusuchen und dann einen Weg dorthin zu suchen, ist manchmal sinnvoller, als von unten zu planen. Und ausprobieren ist ebenfalls eine gute Methode, um den richtigen Boulder zu finden.

Boulderausrüstung

Alle Ausrüstungsgegenstände, die zur Boulderausrüstung gehören, kennt man auch aus anderen Sportarten des Kletterns. Seile, Klettergurte oder andere Sicherungsgeräte sind beim Bouldern aufgrund der geringen Höhe des Kletterns nicht nötig. Wichtig ist aber, dass der Kletternde die richtigen Kletterschuhe trägt. Gewöhnliche Turnschuhe sind hier fehl am Platz und viel zu unflexibel von ihrer Sohle her. Gute Kletterschuhe zeichnen sich durch einen besonders guten Grip aus, die Haftreibung ist also sehr hoch im Vergleich zu anderen Schuhen. Dadurch hat der Träger einen besonders guten Halt, wenn er seine Kletterstrecken in Angriff nimmt und muss sich um ein Abrutschen keine Sorgen machen. Die Konzentration sollte ja auch auf dem Boulder liegen und nicht auf dem eigenen Körper. Und aus den Beinen kommt beim Klettern die größte Kraft, darum brauchen sie auch festen Halt. Diese Kletterschuhe werden sowohl beim Indoorbouldern als auch beim Outdoorbouldern eingesetzt sowie auf anderen Gebieten des Kletterns in der Halle und im Fels. Die Sohlen dieser Schuhe sind besonders weich und flexibel, so dass sie sich dem Untergrund beim Klettern perfekt anpassen. Der Kletternde kann sozusagen den Untergrund fühlen. Die Schuhe enden meist unterhalb des Knöchels und werden wahlweise als Variante mit Klettverschlüssen, zum Schnüren oder zum hinein schlüpfen angeboten. Sie sitzen ausgesprochen eng an den Füßen und bewirken durch eine große Vorspannung eine Verstärkung der Kraft, die von den Zehen ausgeht. So kommt ein höherer Druck auf die Klettertritte zustande, der für festeren Halt sorgt.

Magnesium aus dem Chalkbag für festen Griff

Chalkbag

Für einen sicheren Halt beim Bouldern benötigen die Kletterer Magnesium aus einem Chalkbag.

Damit nicht nur die Füße festen Halt finden, sorgt man als Kletterer auch an den Händen für mehr Grip. Beim Bouldern wird darum, wie bei anderen Bereichen des Kletterns, ein Chalkbag verwendet. In diesem zur Boulderausrüstung gehörenden Sack befindet sich Magnesium, weshalb er auch als Magnesiabeutel oder Magnesiasack bekannt ist. In dem Säckchen ist der Inhalt staubdicht verschlossen, damit beim Transport nichts herausfällt. Meist ist er von innen ausgekleidet. Dafür wird Fleece benutzt. Der Sack ist in der Regel so groß, dass eine Hand vollkommen darin Platz hat. Beim Klettern hängt er meistens auf Höhe des Steissbeins und wird am Klettergurt befestigt, was mittels Karabiner geschieht. Auch eine Bandschlinge oder eine Reepschnur in der Art eines Gürtels können dazu dienen, den Chalkbag an die Hüfte zu hängen. Meist hängt der Sack deshalb hinten am Rücken, weil der Boulderer so mit beiden Händen problemlos hinein greifen kann. Da ein Boulderer keinen Gurt benötigt, hat sich hier eine andere Methode bewährt, um den Magnesiasack aufzubewahren. Hier wird der große Pot genutzt, der größer ist, als der kleine Chalkbag. Mehrere Kletter sind so in der Lage, zeitgleich in den Sack zu fassen. Er steht auf dem Boden und ist aufgrund der geringen Höhe der Boulderstrecken immer wieder in Griffweite für die Kletterer.

Sauberkeit und Sicherheit Hand in Hand

Um die Sohlen der Kletterschuhe zu reinigen und so den Grip zu erhalten, ist ein Fußabstreifer eine sinnvolle Anschaffung. Kleine Bürsten, oft nicht größer als eine Zahnbürste, gehören ebenfalls zum Kletterzubehör. Sie dienen der Reinigung der Griffe. Manche Chalkbags bieten Schlaufen, um die Bürste dort einzuhängen und so mit sich zu führen. So klein dieses Teil der Boulderausrüstung auch ist, so wichtig ist es. Ein absolut unverzichtbares Teil der Boulderausrüstung ist die Bouldermatte. Kenner sprechen von einem Crashpad, was den Sinn und Zweck dieses Gegenstandes bereits in einem Wort widerspiegelt. Wer fällt, der fällt weich, wenn er auf einer Bouldermatte aufkommt. Die Schaumstoffmatte, die sich ohne Probleme von einem Ort zum anderen mitnehmen lässt, soll die Verletzungsgefahr bei einem Sturz minimieren. Alleine deshalb unterliegen die Bouldermatten einer sehr strengen Qualitätskontrolle bereits bei ihrer Herstellung. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang auch ein Kletterpartner, der unterhalb der Kletterwand Aufstellung nimmt. Er achtet bei einem Sturz darauf, dass er den Oberkörper und den Kopf des Fallenden abfängt und so dafür sorgt, dass die Füße zuerst auf der Bouldermatte landen. So ist neben der richtigen Ausrüstung also auch ein Partner von Vorteil, der durch seine helfende Hand das Risiko einer Verletzung zusätzlich vermindern kann. Diese Methode der Sicherung nennt sich „Spotten“ und der Helfende ist ein sogenannter „Spotter“. Ist es schwer auszurechnen, in welche Richtung ein Boulderer fallen könnte, sind auch mehrere Spotter sinnvoll.

Techniken beim Klettern und Bouldern

Die Bewegung beim Klettern lässt sich in drei Bereiche einteilen, wobei diese in der Regel fließend ineinander übergehen. Der Kletterer sollte sich in stabiler Position befinden, bevor er den nächsten Tritt oder Griff wählt. Dann setzt man sein Arm oder Bein auf diesen ausgewählten Tritt und bewegt als letztes den Körper über Verlagerung des eigenen Schwerpunkts in eine neue, stabile Position. Wichtig ist es, erst nachzudenken, was als nächstes passieren soll. Einfach drauf los zu klettern, ist gerade beim Bouldern nicht sinnvoll und führt rasch in eine Sackgasse in Form einer aussichtslosen Position. Zudem sollte man seine Hände und Füße im Blick behalten, wenn eine Bewegung ausgeführt wird. Gerade beim Bouldern mit seinen weiten Griffen und Tritten und schwierigen Verlagerungen ist dies wichtig, um nicht abzurutschen. So sollte auf den Füßen ein möglichst großer Teil des Körpergewichts liegen. Verschiedene Techniken werden dabei für das Klettern und Bouldern genutzt. Mit der frontalen Klettertechnik klettert man wie bei einer Leiter oder Treppe. Bei der Froschtechnik sagt der Name bereits, wie das Klettern auszusehen hat. Die Arme greifen gestreckt voraus, die Beine folgen und werden gebeugt, bevor die Arme letztlich weitergreifen. Wichtig ist auch die Methode des Eindrehens, bei der alle Körperteile eingedreht werden können. Hierbei wird nur eine Seite des Körpers der Kletterwand zugewandt.

Generelle Grifftechniken

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Griff zu fassen. Der Henkel genannte Obergriff funktioniert wie beim Griff, den man bei einer Leiter anwendet. Dann zieht man sich nach unten. Dabei ist es wichtig, sich trotz des Zuges auf den Armen die Kraft vorwiegend aus den Beinen zu holen und sich mit den Füßen abzudrücken. Falls oben aber kein Griff zu finden ist, muss man zu einem Griff in die Tiefe langen. Mit einem solchen Untergriff kann man sich dann hoch drücken. Soll zur Seite geklettert werden, empfiehlt sich der Seitgriff. Hier wird mit Zug zur Seite gearbeitet. Es ist dabei sinnvoll, sich einzudrehen, damit der Schwerpunkt gut gesetzt werden kann. Wenig Grifffläche gibt es beim Zangen- oder Klammergriff, wo der betreffende Griff nur zwischen den Daumen und die Finger genommen wird, wenn ein anderer Griff nicht möglich ist. Wenn es nur um die Entlastung eines Fußes oder der Hand geht, kann man sich am Griff festhalten, um sich zu stützen und in eine bestimmte Position zu ziehe. Manchmal sind, speziell beim Outdoorklettern und -bouldern auch Risse vorhanden, mit denen man arbeiten muss. Die Finger werden hineingeschoben, wobei es auf die Art des Risses ankommt, wie viele Finger wirklich hinein passen. Generell gilt, das man, speziell beim Bouldern, viel ausprobieren kann. Denn gerade das Bouldern setzt ja auf Akrobatik und extreme Bewegungen beim Klettern.

Der sichere Tritt

Für einen sicheren Halt und größtmögliche Bewegungsfreiheit muss der Fuß mit den Zehen auf dem Tritt stehen. Dann kann sich der Kletterer auf dem Tritt hin und her drehen. Die Positionen in der Wand wie das frontale Klettern in der Froschstellung und eingedrehte Positionen des Körpers sind so möglich, ohne den Fuß abheben zu müssen. Während der Kletterer probiert, die Tritte wirklich mit den Zehen und nicht mit dem Rist zu nehmen, kann dies beim Bouldern durchaus erwünscht sein, um ein Boulderproblem zu lösen. In der Regel sollte der Fuß in einem rechten Winkel zur Wand stehen. Ist der Tritt nicht sehr groß, hebt man die Ferse an, um den Druck auf die Spitze des Fußes zu erhöhen und mehr Halt zu bekommen. Abgesenkt wird die Ferse hingegen auf einem Reibungstritt, um die Sohle des Fußes parallel zur Oberfläche des Tritts zu bekommen. Dieser weist eine schräge Neigung nach außen hin auf, hat aber eine ebene Oberfläche. Hier hat der Kletterer nur Halt, weil die Sohle des Schuhs durch die Reibung haftet. Je mehr Reibung, desto besser. Darum gilt es, ein möglichst großes Stück der Sohle auf den Reibungstritt zu stellen. Ist der Fuß platziert und man hat ihn belastet, sollte er nicht mehr von der Stelle bewegt werden. Ansonsten verliert er die Haftreibung und der Kletterer den Halt.

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